Tee Anekdoten
Als Bodidharma einstmals eines Nachts meditierte, überkam ihn die Müdigkeit und ihm fielen die Augen zu. Als er später hoch schreckte, war er wegen seiner Nachlässigkeit so außer sich, dass er sich die Augenlider ausrieß, um nicht wieder einschlafen zu können. Die Lider - so besagt die Sage - fielen zu Boden, die Wimpern bildeten Wurzeln und noch während dieser Nacht wuchs ein Teestrauch daraus. Als Bodidharma am nächsten Tag von den Blättern kostete spürte er eine helle Wachheit für immer. Der Tee war geboren.
Rikyu antwortete in der für den Zen typischen Reduktion auf das Wesentliche:
„Wasser holen, Feuer anzünden, Wasser erhitzen,
Tee schlagen und trinken, das ist alles!“
Als der Schüler darauf entgegnete: „Das kann ich schon alles.“
antwortete Rikyu: „Dann möchte ich dein Schüler werden.“
Die erste Tasse Tee netzt mir die Lippen und Kehle. Die zweite Tasse Tee verscheucht meine Einsamkeit, die dritte durchdringt mein unfruchtbares Inneres, um darin nichts weiter als einige fünftausend Bände wunderlicher Ideogramme zu finden. Die vierte Tasse erregten einen leichten Schweiß - alles Schlechte des Lebens schwindet durch meine Poren dahin. Bei der fünften Tasse bin ich geläutert, die sechste Tasse ruft mich ins Reich der Unvergänglichen. Die siebte Tasse - oh ich kann nicht weiter trinken. Ich fühle nur den leichten und kühlen Windhauch, der sich in meinen Ärmeln fängt. Der Horaisan wo liegt er? Lasst mich mit diesem lieblichen Windhauch segeln und dorthin schweben.
Meister Zhaozhou fragte einmal einen neuen Mönch: "Und bist du schon mal hier gewesen?" "Ich war schon einmal hier." Der Meister sagte: "Geh und trink eine Schale Tee". Wieder einmal fragte er einen Mönch, dieser sagte: "Ich war noch nie zuvor hier." Der Meister sagte zu ihm: "Geh und trink eine Schale Tee."
Danach fragte ihn der Tempelvorsteher "Warum sagst du sowohl einem der schon hier war als auch einem der noch nie hier war ´Geh und trink eine Schale Tee`?
Der Meister rief: "Tempelvorsteher!", der Tempelvorsteher antwortete "ja?" und der Meister sagte ihm: "Geh und trink eine Schale Tee."
Von einem Besuch bei Baron Alfred de Rothschild
Ein Butler in Livrée erschien und fragte:
»Wünschen Sie Tee oder frischen Pfirsich, Sir?«
Ich entschied mich natürlich für Tee und der Livrierte fragte sofort:
»Indischen, chinesischen oder Ceylon Tee, Sir?«
Ich wählte den indischen und postwendend kam die nächste Frage:
»Mit Rahm oder Milch, Sir?«
Ich nahm Milch und wurde nun nach der Rindersorte gefragt:
»Jersey, Hereford oder Short-Horn, Sir?«